Feedback, Kritik & Rezensionen

Die Rezension von Thomas Dürst im Philosophischen Jahrbuch 129 finden Sie hier.

Auszug daraus:
„Das Buch geht mithin den grossen Linien des metaphysischen Denkens nach, die Bertschinger in eigenwilliger Weise mittels einer Rückkoppelung mit Ansätzen der Psychoanalyse und der Daseinsanalyse retten will. […] Mit diesen zwei grundlegenden Denkformen verknüpft Bertschinger dann Denkansätze einer Vielzahl von Autoren, die sich als Beleg seiner Intention aus dem Füllhorn der Geschichte der Metaphysik gewinnen lassen. Wie bereits erwähnt, kann er dadurch der einzelnen Gedankenwelt des Autors kaum volle Gerechtigkeit zukommen lassen. Aber das muss er auch nicht, da es sich in Gestalt seines Buches nun tatsächlich um einen gewagten und grossen Wurf handelt, der sich vielleicht in Anlehnung an Martin Heidegger unter dem Titel der Fundamentalanthropologie fassen liesse. […] Das Buch ist im Sinne einer zu gewinnenden Fundamentalanthropologie ein grosser Wurf!“

Freiheit ist per se gefährdet – Auszüge aus der Rezension von Ralph Schröder

Das im Frühjahr 2020 bei Schwabe erschienene, 550 Seiten starke Werk «Freiheit und Krisis» von Matthias Bertschinger ist ein schwerer Brocken. […] Wer hermeneutisches, ontologisch-daseinsanalytisches Denken verschmäht oder von vorneherein für obsolet geworden hält, wird kaum Zugang finden, erst recht [nicht,] wer eine Amalgamierung mit so entfernt scheinenden Diskursen und Begrifflichkeiten wie jenen der Psychoanalyse, der Kritischen Theorie, der analytischen Philosophie, selbst der Theologie u.a.m. für unmöglich und befremdend hält. Wer sich nicht dagegen verschliesst, wird in Bertschingers Versuch, die Bedingungen der Möglichkeit von Autoritarismus und die Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und anderen Verachtungsdiskursen freizulegen, auf Bedenkenswertes stossen.

Bertschingers «Freiheit und Krisis» ist der Versuch, eine Antwort darauf zu finden und zu geben, warum herkömmliche und gegenwärtige Konfliktanalysen und -bewältigungsstrategien mit den bekannten, sowohl philosophisch-theoretischen, sozialtheoretischen als auch politischen Mitteln, nicht gelingen können, ja, nicht gelingen wollen. Massgeblich und entscheidend für diese versuchte Novellierung ist die Grundlegung, Neuauffassung und Neuinterpretation der Dimensionen des Psychischen und deren Einbettung in ein transzendentes, also nicht erkennbares, unbewusstes, aber trotzdem wirkmächtiges Geschehen, das «ausserhalb» jedes erkennenden Zugriffs liegt. Das klingt nach Ontologie und Heidegger, das klingt nicht neu und ist es auch nicht, wäre da nicht diese neue Dimension und Interpretation des Psychischen/Unbewussten und dessen Wirkmächtigkeit, die Bertschinger wagt. Der Begriff des Psychischen erfährt bei Bertschinger eine Ausweitung weit über die gängigen Vorstellungen hinaus, die das Psychische und das mögliche Unbewusste als ein rein immanentes, dem je Einzelnen gehörenden und begrenzt zugänglichen innerseelischen Bereich verorten, der in Kontakt und Auseinandersetzung mit sich selbst, der ihm begegnenden Welt und den «darin befindlichen» Anderen (Psychen) tritt. Nicht nur damit – mit seiner «Neuinterpretation», einer Ontologisierung des psychischen Geschehens –, sondern generell liegt der Versuch Bertschingers quer in der Landschaft der aktuell philosophischen, geistes- und sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich virulenten Problemen, soweit ich diese überhaupt zu beurteilen oder überblicken vermag.

Die theoretischen Zugänge und Erklärungsversuche der aktuellen gesellschaftlichen Probleme und Konflikte und zu deren Ursachen sind allesamt geprägt durch eine Ver-meidung eines Diskurses, der «Transzendenz» als das scheinbar widerlegte Erkenn- und Wissbare – und damit fürs Denken Unfruchtbare und Unnütze – wieder fruchtbar zu machen versucht, zumindest den schwer zu leugnenden, wenn auch schwer zugänglichen Transzendenzbezug des Menschen – d.h. seine Bezogenheit auf ein Unverfügbares, das er je selbst ist und sich in jeglicher Bezogenheit in der Welt, in der Begegnung mit Anderen, im Denken, in der Sprache und in seinem Handeln zeigt. Auch das ist, philosophiehistorisch betrachtet, nicht neu, aber in der Wiederholung und Erneuerung in Bertschingers Ansatz durchaus denkwürdig, wenn nicht sogar bedenkensdringlich. […] Dass diese Vermeidung, die Verdrängung, der Ausschluss oder die Leugnung eines Transzendenzbezuges in den Diskursen […] eine Ursache und mögliche Erklärung für das Versagen dieser heute gängigen theoretischen Ansätze ist, ist einer der Kernaussagen von Bertschingers Ansatz und Analyse. Auch darin, sich darauf berufend und keineswegs verschweigend, befindet sich Bertschinger in der Tradition derjenigen Denkzeug*innen, die in seinem Denken mitsprechen (Heidegger, Adorno, Sartre, Wittgenstein, Bloch, Jaspers, Rentsch u.v.a.m.) und diesen fehlenden Transzendenzbezug in je unterschiedlicher Weise einklagen, zumindest als Problemhorizont im Blick haben.

«Transzendenz des Daseins und Freiheit sind identisch» (Heidegger – ein Leitzitat von «Freiheit und Krisis» Bertschingers).

Der eminent schwer zugängliche Text Bertschingers […] bleibt unverständlich, wenn die Voraussetzungen, die Exposition einer Denkmöglichkeit, ja der Denknotwendigkeit eines Transzendenzbezuges als Denkzugang für eine Annäherung an die Problemstellung (Ursachen von Menschenfeindlichkeit) per se negiert (verleugnet) werden; aber er ist und bleibt in seiner präsentierten Form (als Text «Freiheit und Krisis») auch schwer zugänglich, weil Bertschinger diese Voraussetzungen oft nicht ausreichend exponiert […]. Das führt zu einer Verdoppelung des Verständnisproblems (des Textes und seines Problemfeldes) und verdeckt/erschwert gleichzeitig den Zugang zu dem, was Bertschinger als «Erkenntnis»-/Aufklärungsgewinn anbietet und in dieser Form neu- und einzigartig ist.

Psyche, das Psychische, meint bei Bertschinger keinen innerseelisch abgeschlossenen intimen Bereich, der einem jeden Subjekt angehört und gemeinhin vulgärpsychologisch als Sammelbecken verborgener, verdrängter, umgestalteter Wünsche, Begierden oder Triebe beschrieben wird, der sich wirkmächtig erst in der Auseinander-setzung mit der Welt, mit gesellschaftlichen Zwängen und autoritären Strukturen und Moralvorstellungen ausgestalten und sich in kontrolliert-unkontrollierter Weise äussern, entladen oder sich in einem seelischen, ja selbst körperlichen Leiden ausdrücken kann, zunächst aber und eigentlich verschlossen und unzugänglich bleibt. Bertschinger weitet die psychische Dimension aus und bettet sie ein in eine grundlegende, ontologisch zu verstehende Verfasstheit des menschlichen Daseins, das immer schon auf Transzendenz, auf grundlegende Unverfügbarkeit bezogen ist und bleibt. Psyche, so verstanden, ist ontologisch verfasst (ist im Grunde transzendent, gleichzeitig Transzendenzbezug).

Das menschliche Dasein wird bei Bertschinger […] selbst auf die psychoanalytische Couch gelegt und dort konfrontiert mit dem, was es bedroht: sein Dasein selbst in seiner Bezogenheit auf ein Unverfügbares (auf Transzendenz), auf seine Freiheit. Die Krise ist der Mensch selbst. Das ist mit Sicherheit eine der – mitunter, wenn auch nicht vollkommen neuen, philosophisch aber nicht mehr oft gehörten – wichtigsten Kernaussagen von Bertschingers Analyse.

Entgegen des bekannten Freud’schen Diktums ist das Ich (der Mensch) so gesehen sehr wohl «Herr im eigenen Haus», es (er) selbst ist es, das (der) dieses «Herrsein» […] vor sich selber verbirgt, unbewusst macht.

Exemplarisch versucht Bertschinger die äusserst komplexen und in sich verschlungenen «Mechanismen» eines sich so selbst verbergenden, abwehrenden und projizierenden Verhaltens an und in den Phänomenen und der sich aktuell ausbreitenden Formen von Fremden-, Schwachen- und Intellektuellenfeindlichkeit als «Quasi-Emanationen» einer nicht aufgeklärten, ontologischen Verfasstheit der menschlichen Psyche und – in ihrer Negativität (als Böses) – als Charakteristika jeglichen Autoritarismus und autoritaristischen Denkens auszuweisen, das zwangsläufig immer auf ein Verschliessen, Ausschliessen und Verunmöglichen von Wahrheit und damit Freiheit abzielt. Gleichzeitig, wenn auch weniger explizit, versucht er in den Quellen dessen, was zu all diesen «negativen Emanationen» führt, auch die grundsätzlichen und immer mitgegebenen Möglichkeiten herauszuarbeiten, die ein anderes Begegnen und Erfahren von Welt und Anderen zulassen würde. Nicht als Fluchtbewegung gegen das sich als Unverstandenes und Unverfügbares Zeigende (in letzter Konsequenz den Tod), sondern als Offenständigkeit, die sich auch und gerade in jeder Krise, auch jeder eigenen, zeigt, wenn sie zugelassen wird.

Bezugnehmend auf die Fragestellung, was sich in der zunächst unbegründeten und verallgemeinerten Angst vor Fremden und Fremdem oder in der Scham angesichts so-genannter Schwacher (sozial Schwächerer) zeigen könnte, beobachtet, registriert und analysiert Bertschinger eine projektive «Handlung», mit der abgewehrt werden soll, was einen, das Selbst, ursprünglich und eigentlich ängstigt und beschämt: nämlich das aus einem scheinbaren «Nichts» auftauchende Bedrohliche oder das Schwächende, welches die Angst oder die Scham anzeigt, eine Erfahrung der Transzendenz. […] Während in einem «ersten Schritt» die eigene Angst oder die eigene Scham angesichts eines das Selbst Bedrohlichen oder Schwächenden identifizierend abgewehrt ‒ nicht zugelassen, nicht als Problem des Selbst, sondern eines Anderen gesehen wird (Bertschinger spricht von Angst- bzw. Schamabwehr) ‒, wird in einem zweiten Schritt diese Abwehr selbst noch einmal abgewehrt; die Angst und Scham werden gebannt, aus der «Sicht» des Selbst vollkommen exteriorisiert und damit endgültig unbewusst (nicht mehr zugänglich) gemacht (Bertschinger spricht von «Abwehr der Abwehr»): Das Woher der Angst ist beantwortet, steht nicht mehr zur Frage.

Jede Form des Autoritarismus und jede Denkhaltung, die aus den beschriebenen Versuchen, sich über die eigene Unverfügbarkeit und derjenigen gegenüber Anderen und Anderem (der Natur z.B.) hinwegzusetzen, seine Motive bezieht, um sich («grundlos») zu behaupten, strebt ‒ bewusst oder unbewusst ‒ latent eine Vernichtung an (eine Vernichtung seiner Freiheit und derjenigen Anderer), das ist eine Quintessenz der Bertschinger’schen Analyse.

Siehe auch Schröders Rezension im Philosophieblog Präfaktisch.de: «Freiheit und Krisis – Zu den Ursachen von Fremden-, Schwachen- und Intellektuellenfeindlichkeit», 04.05.2021.

 

Auszüge aus der Rezension von Alberigo Tuccillo

Angesichts der unüberschaubaren Fülle an neuen Publikationen ist die erste Frage, die ich mir bei jeder Neuerscheinung stelle: «War es wirklich nötig, dieses Buch zu schreiben, es zu lektorieren, es zu drucken und damit Platz in Bücherregalen und eine ISB-Nummer zu besetzen?» – Und diese Frage kann ich sofort beantworten: «Es war nicht nur nötig, ‹Freiheit und Krisis› zu schreiben, das Werk ist dringend nötig, äußerst zwingend, unverzichtbar, muss bekannt werden und gebührende Verbreitung finden.

Mit «Freiheit und Krisis» schafft Matthias Bertschinger das wissenschaftliche Fundament, um die von den etablierten Wissenschaften allzu lange vernachlässigten, zumindest nicht mit der nötigen Dringlichkeit angepackten Fragen nach dem Ursprung des Rassismus, der Diskriminierung, der Menschenfeindlichkeit, des Autoritarismus methodisch zu untersuchen.

Die Vernetzung der Disziplinen dient folglich nicht der gegenseitigen Bestätigung, sondern wird zum grundsätzlich und wesenhaft neuen Analyseinstrument, was «Freiheit und Krisis» an sich und bereits vor den damit gewonnen Erkenntnissen zu etwas Bahnbrechendem macht. Da sich nun Bertschingers Denken nicht zwischen den Disziplinen, sondern in ihnen allen, die einander bedingen und zueinander komplementär sind, gleichzeitig bewegt, wäre es angebrachter, statt von Interdisziplinarität von Metadisziplinarität zu reden.

Selbstverständlich sind gerade bei Denkern, die in mehreren der genannten Disziplinen und Wissenschaften ausgebildet und tätig waren, seit jeher Vernetzungen, gegenseitige Beeinflussungen und Einbeziehungen zwischen den Denkrichtungen und deren methodischen Vorgehensweisen festzustellen und nachzulesen. Bei Bertschinger ist diese Vernetzung jedoch nicht eine bloße Erweiterung des Instrumentariums, die sich aus den partikulären, vielfach sogar zufälligen Kenntnissen und Fähigkeiten ergeben, über welche die jeweiligen Forschenden verfügten, sondern die methodische Grundbedingung, mittels derer Erkenntnis erlangt und zugleich operativ angewandt werden kann – etwa in der Psychotherapie, in der Legislation, in der Jurisdiktion, in der Soziologie und in der Politik. Schließlich ist Bertschingers primäres Ziel nicht, sich in einen akademischen Diskurs einzumischen, um an einer tradierten philologischen Exegese Retuschen oder Verdeutlichungen vorzunehmen, sondern eine in kantschem Sinn ‹praktische› gesellschaftliche Wirkung und Umsetzbarkeit anzustreben – genauer: darauf hinzuweisen, dass Praxis sich dringend auf eine vertiefte Theorie beziehen muss, auf ein adäquates Menschenbild jenseits der Vorstellung, der Mensch sei in einem funktionalistischen Sinn einfach vorteilsgesteuert; und dass es für eine solche Vertiefung der Theorie dringend einer Synthese von Sozialtheorie und Psychoanalyse bedarf, aus welcher dann beide Disziplinen auch verändert hervorgehen.

Noch nie habe ich über den Notizen einer Lektüre und den Entwürfen einer Rezension so lange gebrütet, nach Formulierungen gerungen, verschiedene Kritikansätze und Konzepte entwickelt, verfeinert, verworfen, um schließlich ganz von vorn zu beginnen.

Abgerufen am 26. Dezember 2020.

 

Aus dem Geleitwort von Daniel Hell

«Matthias Bertschinger setzt im vorliegenden Werk da an, wo andere aufhören. Seine fundamentale Kritik am modernen Rechtsverständnis basiert auf der Überzeugung, dass in der modernen Rechtstheorie und ganz allgemein in der heutigen Soziokultur Grundlegendes von dem, was den Menschen letztlich ausmacht, verdrängt wird. […] Doch gelingt es dem Autor, verschiedenartige Perspektiven dank einer starken Syntheseleistung und mithilfe kreativer Sprachbilder zu einem neuartigen, umfassenden Konzept zusammenzutragen. […] Die Weite des Ansatzes ist auch dadurch mitbedingt, dass der Autor als Jurist eine Öffnung für das Rechtsverständnis wünscht, die sich nur transdisziplinär einfordern lässt. So erhofft er sich von psychoanalytischen und existenzialen Einsichten für das Rechtsverständnis eine Erweiterung, ja eine Umkehr und Trendwende, die erkennt, dass die Verletzung von Menschenrechten auch eine Selbstverletzung des Täters bedingt. In der psychoanalytischen Fundierung der Rechtstheorie sieht Bertschinger Potenzial für die Offenheit der Gesellschaft. Die offene Gesellschaft setzt das Individuum aus und treibt es dadurch, ohne es zu wollen, in die haltgebenden Strukturen des Autoritarismus. Erst wenn man den Schwierigkeiten ins Auge blickt, die eine offene Gesellschaft hat, könne man nach Wegen suchen, die eine Gesellschaft offener machen. Dafür müsse das rechtstheoretische Denken selbst psychoanalytisch werden.»

«Es scheint mir deshalb sehr angebracht, Abwehrprozesse auch in (rechts-)wissenschaftlichen Bereichen so ernst zu nehmen, wie es Matthias Bertschinger empfiehlt.»

 

Rezension von Peter Widmer

Diese wenig schmeichelhafte Rezension in RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse  sowie meine Anmerkungen zu ihr finden Sie hier.

 

Weitere Feedbacks, Reaktionen und Rezensionen:

«Unter dem Titel ‘Freiheit und Krisis’ legt der Jurist Matthias Bertschinger eine ‘Psychoanalyse des Autoritarismus und psychoanalytische Rechtsanthropologie’ vor. Das rund 550-seitige, Ende 2019 im Schwabe Verlag erschienene Werk darf als Zwischenbilanz einer langjährigen interdisziplinären Beschäftigung des politisch höchst aufmerksamen und engagierten Autors mit den Ursachen und Ausprägungen von Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Anfechtung politischer und individueller Freiheit gewürdigt werden.»

Dr. iur. Ulrich E. Gut, Präsident des Vereins Unser Recht am 30.12.2019. Ulrich Gut war einer der ersten Personen, die auf die Gefahr der sogenannten Durchsetzungsinitiative aufmerksam gemacht hatten, und trat damit eine Lawine des Widerstands los. Er hat auch mich mobilisiert (siehe bspw. diesen ZEIT-Artikel hier). Zur Durchsetzungsinitiative siehe hier (Wikipedia) mit Verweis auf meinen Beitrag hier.

«Matthias Bertschinger zeigt im vorliegenden Werk sehr konzis und überzeugend, dass mit zunehmender Freiheit ab einem gewissen Punkt auch die Regression droht. Wie das Recht auf dieses Dilemma im Sinne der Freiheit reagieren könnte, ist bisher meines Wissens noch nirgends so ernsthaft und stringent erwogen worden.»

Dr. med. Michael Bertschinger, Psychiater und Psychoanalytiker am 27.12.2019

 

«Es macht mich unendlich stolz, ein (kleiner) Teil dieses wegweisenden, bahnbrechenden Projekts zu sein!»

Lektorin Dr. Ursula Ganz-Blättler am 22.12.2019

 

«Bertschinger zeigt in seinem Strukturmodell der Psyche, wie Philosophie, Psychoanalyse und […] auch Theologie miteinander verbunden sind.»

Gaby Walther, Ursachen von Rassismus, Wochenblatt für das Schwarzbubenland und Laufental, 04.12.2019

 

«Dein Buch, Matthias, versöhnt mich so langsam mit dem damaligen Entschluss, Jura zu studieren. Es ist eine Wucht! Ich lese es deshalb sehr langsam, wohldosiert, kritisch und sorgfältig. Nochmals herzlichen Dank und hoffentlich eine zahlreiche Leserschaft.»

Peter K. am 22.01.2020 (fb-Kommentar)

 

«Haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und den Hinweis auf dieses grossartige Werk. Ich konnte nur ein Blick ins Inhaltsverzeichnis werfen, bin aber schon jetzt ausserordentlich begeistert von den Verknüpfungen, die Sie herstellen. Wir werden das Werk bestellen und zugänglich machen; ich kann es selbst kaum erwarten, hinein zu lesen.»

A. D., 21.01.2020

 

«Nach kurzem Sondieren in den Unterlagen auf der Homepage zum Buch muss ich sagen: monumental und höchst interessant. Die Stossrichtung scheint mir sehr plausibel.»

A. T.-Z. am 04.01.2020

 

«Das Problem ist natürlich auch, dass vieles, worauf Dein Denken aufbaut, aus dem aktuellen Diskurs der Intellektuellen verschwunden ist resp. kaum bis gar nicht mehr am und in dessen Horizont auftaucht oder auftauchen darf…»

R. S. am 27.01.2020 zur Verständlichkeit und zum «Mitteilungsproblem der Philosophie» (Jaspers)

 

«Es ist grossartig geschrieben und hat mich rasch auf seinen rhythmischen Wellen fortgetragen. Ich las es wie einen Roman.»

Herbert Exner am 10.02.2020

 

«Ihr Buch ist tatsächlich nicht besonders leicht zu lesen – ein wohl hartes, aber eben auch außergewöhnlich nahr- und schmackhaftes Brot, wenn man lange genug daran kaut. Die Aussagen sind jedenfalls von seltener Tiefe: „Jedem Autoritarismus geht es um die Illusion einer Verfügbarkeit des sterblichen Seins“ (S. 115) – hervorragend! Ich lese mit Genuss und Gewinn darin, bisher im Übrigen nicht linear, was ja aber seinem (Ihrem dortigen) „kreisenden Denken“ (S. 31) vielleicht nicht ungemäß ist.»

N. D. am 16.08.2020

Zitation in:
Nils Dorenbeck, Freiheit als Unfreiheit der Anderen. Anmerkungen zu einer totalitären Umdeutung von Meinungsfreiheit, in: Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur, 16. Jahrgang, 2020, Heft 02/03, S. 149-155 (online abrufbar).

«Was immer: Dein Buch gehört an die Universitäten, egal, welche Studienrichtung… allerdings interdisziplinär diskutiert.»

Ch. H. G. am 21.02.2021

 

Feedbacks zu Entwürfen und Vorentwürfen

 

«Ich finde Ihr (Buch-)Projekt als ein ehrgeiziges gleichsam kühn konzipiertes Unternehmen, die Grundlagenkategorien der Alten Welt in die Moderne herüberzuretten. Allein in großartig tradierten Dreiheitsschemas zu denken, verkündet heroische Wahrheitsgehalte. Derart wird das angestrebte Unterfangen zu einem gewaltigen Panorama im Gestus einer analytischen Erinnerungsspur – eine Groß-Erzählung, die den Anwärtern der resignierten Diskurse der Postmoderne die Botschaft übermittelt: der Blick auf das Ganze ist doch möglich.»

H. A. am 05.09.2018

 

«Deine Amalgamierung von Theoriebausteinen ist wirklich einzigartig und führt zu spannendsten Erkenntnissen. Aber ich denke, sie überfordert tatsächlich viele.»

Th. D. am 17.02.2018

 

«Die kompakte Zusammenfassung, die Du hier öffentlich gemacht hast, weist auf einen Durchbruch hin – für mich beispielsweise zur Erkenntnis, dass das Menschenfeindliche systemisch ist. Natürlich habe ich solcherlei immer wieder angedacht, weil darüber gelesen beispielsweise. Aber es nie derart klar formuliert vorgefunden.»

Alois-Karl Hürlimann (selig) am 04.01.2018

 

«Eine universitär verankerte Verbindung von Rechtstheorie und Psychoanalyse kenne ich auch in Deutschland nicht. In Deutschland sind mit Haffke, Böllinger, Streng, Jerouschek und mir aus den Kriminalwissenschaften die letzten mir bekannten Verbinder und Brückenbauer in den Ruhestand gewechselt, und was Rechtstheorie und -philosophie oder auch Staatsrecht angeht, kenne ich noch weniger. Ihren Ausgangspunkt, in der Fremden-, Schwachen- und Intellektuellen-Feindlichkeit viel Abwehr zu erkennen oder besser zu vermuten, und auch den Ansatz, im Recht einen Übergang zu einem respektvollen und, um mit Rosa zu sprechen, „resonanten“ Umgang mit Fremden zu finden oder, auch im eigenen Interesse der „Selbstheilung“, angeraten zu bekommen, [finde ich] überzeugend.»

D. F. am 05.12.2017

 

«Aus der Arbeit im Rahmen der DI ist mir ein Satz von Ihnen geblieben, nämlich die Aussage, man müsse klar machen, dass die Grundrechte nicht nur Schranken, sondern der eigentliche Legitimationsgrund der Demokratie seien. Das fand ich so klar und überzeugend. Auch in ihrem Aufsatz zur Anzeigepflicht finde ich einen ganz klaren Ansatz: Wie kann man auf einen vermuteten Täter auf Augenhöhe eingehen, also ohne patriarchale oder distanzierende Haltung. Ich denke, allein aus dieser Situation, wie sie für alle Rechtsanwendung immer wieder typisch ist, sei es in der Sozialhilfe, im Asylwesen, im Polizeiwesen, in der Strafuntersuchung, im Befund über umstrittene IV- Fälle (Paradebeispiel: somatoforme Schmerzstörungen) ist diese menschliche Kontaktsuche für die Frage der Gerechtigkeit elementar und darf nicht durch prozessuale Eigenständigkeiten zerstört oder verunmöglicht werden. […] Was immer Sie tun werden, wird der riesige philosophisch-anthropologische Schatz, den Sie sich angeeignet haben, in Ihrem weiteren Arbeiten reiche Früchte tragen.»

J. P. M. am 16.10.2017

 

«Ihr Text zur Existenzialen Konfliktanalyse ist ein beeindruckender Text. Er enthält eine Vielfalt an wichtigen Ausführungen zu diesem Themenkomplex, wobei das besondere Profil in der multidisziplinären Herangehensweise liegt, die einen Schwerpunkt in der existentiell-psychoanalytischen Sondierung der Grundlagen des Politischen hat und auch die Berührung mit fundamentalphilosophischen Fragen und Texten nicht scheut. Man spürt, dass Sie die Arbeit an diesem weiten Thema bewegt, dessen eindringliche Bearbeitung intellektuell lohnend ist.»

E. A. am 27.09.2017

 

«[D]as Manuskript war etwas umfangreich – und nicht ganz einfach zu lesen. Und es ist unendlich gelehrt. […] Wenn aus diesem Manuskript ein Buch gemacht wird, wäre es eine sehr reiche und tiefe Reflexion auf das, was wir meinen zu wissen – oder eben nicht. Und es wäre sicher wert, gelesen zu werden. (Ob es dann jemand liest, ist eine andere Frage.)»

Ch. B. am 28.07.2017

 

«Bei Bertschinger geht es zentral um einen bewussten Umgang mit der psychologischen und ethischen Bedingtheit demokratischer Partizipation, und um eine reflektierte Auseinandersetzung mit rechtspopulistischer Aggression.»

U. G. am 03.07.2017

 

«Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen.»

R. S. M. am 24.06.2017

 

«Da ist eine dichte Fülle an philosophischen Überlegungen vorhanden, die eine Publikation sehr lohnenswert erscheinen lassen. […]. Der Stil deines Textes entspricht tatsächlich einer Suhrkamp-Publikation.»

Ph. W. am 29.06.2017.

 

«Wie viele Dissertationen hast du hier in dieser einen vereinigt?»

I. D. am 23.06.2017

 

«Dein Buch geht mir nicht aus dem Kopf, d.h. die Bruchstücke, die ich daraus gelesen habe. Dein Hintergrundspektrum von Philosophiegeschichte von den Griechen bis zur Neuzeit ist geradezu unheimlich.»

L. R. am 24.06.2017

 

Ich kann nicht viel zu Ihrer Arbeit sagen. Sie ist durch und durch eklektizistisch. Aber so eine Aussage konnte man ja von einem Systemtheoretiker erwarten.

P. F. am 24.06.2017

 

«Ich habe […] versucht, diagonal die ersten Seiten zu lesen. Das ist schlicht unmöglich, da die Lektüre dieser Arbeit höchste Konzentration und ein sehr gutes interdisziplinäres Verständnis voraussetzt.»

E. G. am 05.07.2017

 

«Damals haben sein jusletter-Artikel und ein paar konkrete Fallbeispiele, die ich beigesteuert habe, bei einigen Medien so eine Art Wake-Up-Call ausgelöst. […] Seine Arbeit wird aber bei weitem nicht nur juristischer Natur sein, sondern wird auch psychologische, philosophische und viele weitere Aspekte dieses Themas umfassen. Wie gesagt: schon fast ein Universalwerk eines Universalgelehrten.»

P. H. am 19.03.2017

 

«Aber vor allem Ihre psychoanalytischen Weiterführungen und die damit verbundenen praktischen, moralischen und rechtlichen Ansätze haben ein sehr gutes systematisches Potential. So auch Ihre Habermas-Kritik. Sie haben völlig recht: die Existenziale Analyse kann und muss weitergeführt werden.»

Th. R. am 23.08.2016

 

«Psychische Phänomene oder gar psychische Erklärungsansätze würde ich fast ganz weglassen. Den psychischen Ursachen von Diskriminierung können sich, wenn überhaupt, höchstens experimentell arbeitende Psychologen, also Empiriker oder Statistiker, annähern und nicht Philosophen, die letztlich nur anekdotisch darüber theoretisieren.»

Prof. iur. XY am 13.06.2016

 

«Meine Reaktion nach dem ersten Lesen: Faszination und Betroffenheit. […] Betroffenheit, weil ich Deinen Text BRANDaktuell finde […]»

E. S. am 26.05.2016

 

«Es ist eine geradezu gewaltige und wichtige Aufgabe, die du hier vornimmst. […] Es scheint mir […], du verknüpfst Stränge, die zusammengehören und bist dabei, eine neue Gesellschaftstheorie zu entwickeln. Wahre Interdisziplinarität! Grossartig.»

Ch. H. am 25.05.2016